1. HELD:INNEN – Das Spiel

ist ein Beitrag zum Thema Empowerment und Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen.

Gemeinsam mit 25 Kindern der Hunsrück-Schule in Berlin-Kreuzberg entwickeln wir aktuell ein Spiel, in dem Rollenzuschreibungen, gesellschaftliche Regeln, Geschlechterstereotypen hinterfragt, umgekehrt, verworfen oder bestätigt werden können.

HINTERGRUND
Anfang 2019 veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung eine Datenrecherche zu Geschlechterklischees in Kinder- und Jugendbüchern. Das Ergebnis ist überraschend und alarmierend zugleich: Seit die Räubertochter Ronja Anfang der 1980er Jahre den Sprung über den Höllenschlund wagte, hat sich wenig getan hinsichtlich selbstbestimmter, wagemutiger Protagonistinnen im Kinderbuch.
Noch immer gibt es deutlich mehr männliche Helden, die die coolen Abenteuer erleben. Die Quotenmädchen in den Geschichten sind oft nur Platzhalter_innen. Oder aber es werden – wie z.B. bei „Die drei Ausrufezeichen“ – Entsprechungen zu existierenden Erfolgsgeschichten gefunden. Hier sind dann Mädchen die Protagonistinnen, gleichzeitig werden aber offensiv nur Mädchen als Zielgruppe angesprochen. Die Themen sind vermeintliche Mädchenthemen, z.B. die Modewelt, die Welt der Stars etc.

Mit HELD:INNEN wollen wir Kinder für diese Tendenzen sensibilisieren und spielerisch Themen wie Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit aufgreifen. Dabei geht es darum, Rollenbilder aus Büchern, Spielen und anderen Medien zu hinterfragen, Stereotypen zu brechen und mit den Schülern und Schülerinnen digitale und/oder analoge Spiele, die dieses Thema verhandeln, zu entwickeln.

Begleitend zu der Spielentwicklung entsteht ein Buch. Darin sammeln wir gemeinsam mit ExpertInnen jeglichen Alters, Autor*innen, Künstler_innen und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern grafische und schriftliche Beiträge zum Thema.
„HELD:INNEN – somewhat alarming“ erscheint im Mai 2021.

„HELD:INNEN – Das Spiel“ ist eine Zusammenarbeit von DasBuchprojekt, der Spieleentwicklerin Svenja Anhut, der Hunsrück-Grundschule Kreuzberg, der Initiative stärkermitgames und Sophia Paeslack, die die Entwicklung des Spiels als Graphicalrecording dokumentiert.

Finanziert wird das Projekt HELD:INNEN durch den Fonds Soziokultur und durch die Stiftung Digitale Spielekultur im Rahmen des Projektes Kultur macht stark aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.